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Wie überwacht und unterhält Creos sein Erdgasnetz?

Sicherheit wird bei Creos seit jeher großgeschrieben, zumal wenn es um Erdgas geht. Das Unternehmen gibt jedes Jahr mehrere Millionen Euro aus, um seine Transport- und Verteilernetze zu überwachen, zu unterhalten und zu betreiben. Insgesamt müssen jedes Jahr fast 110 Wartungsarbeiten von den vier Creos-Betriebszentren – Roost, Stadt Luxemburg, Schifflange und Contern – durchgeführt werden. Anomalien oder Lecks an den Ventilen der Gaskompressoren des 2.000 km langen Netzes mit Hoch-, Mittel- und Niederspannungsleitungen werden rasch entdeckt und repariert.

Zwei der zahlreichen Wartungsmaßnahmen ziehen besondere Aufmerksamkeit auf sich, sind sie doch für die breite Öffentlichkeit am sichtbarsten: die Beobachtung der Hochdruckleitungen mit einem Hubschrauber und die Überwachung der Mittel- und Niedrigdruckleitungen in Luxemburg-Stadt mit Gasspürgeräten.

Mit dem Helikopter kontrolliert es sich besser

Wie ist es möglich, in der Luft Leitungen zu überprüfen, die Dutzende Meter unter der Erde liegen? Bevor diese Frage beantwortet wird, ist klarzustellen, wie die Hochdruckleitungen geschützt werden. Diese Stahlrohre sind mit einem doppelten Schutzsystem ausgestattet, um zu verhindern, dass die Wandstärke des Rohrs durch Korrosion abnimmt. Zuerst wird das Rohr zur Isolierung mit einer Kunststofflegierung umhüllt. Dann kommt der kathodische Korrosionsschutz: Durch Anbringen einer negativen elektrischen Ladung soll verhindert werden, dass der von der Umgebung ausgehende elektrochemische Prozess das Metall angreift. Die elektrische Ladung wird mithilfe von Trafo-Gleichrichtern angebracht, die in regelmäßigen Intervallen mit den Rohren verbunden sind.

„Dank dieses Systems ist die Entstehung von Lecks unmöglich“, versichert Marc Fischer, Expert Group Gas bei Creos. „Zum Glück, denn der Druck in diesen Leitungen ist dermaßen hoch, dass das Gas mit Schallgeschwindigkeit entweichen würde, was einen enormen Lärm verursachen würde. Die gesamte Vegetation in der Umgebung würde vernichtet, und eine starke Explosion würde in einem Umkreis von 200 bis 300 Metern alles zerstören. Es kann jedoch passieren, dass der Sand, der um die Rohre herum angeschüttet wurde, allmählich verschwindet. Das hätte zur Folge, dass die Rohre in einem wässrigen Milieu liegen, was die Korrosion beschleunigen könnte. Auch Baustellen, die Creos nicht gemeldet wurden, können sich in der Nähe von Leitungen befinden.“

Um solche Vorfälle zu vermeiden, werden die etwa 300 Kilometer langen Rohrleitungen monatlich landesweit kontrolliert. Mit nummerierten Kennzeichnungspflöcken werden die Hochdruckleitungen markiert. Der Helikopterpilot verfolgt mit Unterstützung eines Mitarbeiters von Creos die verschiedenen Transportleitungen, die aus Belgien, Deutschland und Frankreich kommen, und kann rasch Anomalien erkennen. „Sollte der Boden auf beiden Seiten der Rohrleitungen einsinken, dann ist der Sand, der die Rohrleitungen umgibt, verschwunden. In diesem Fall müssen schnellstmöglich Gegenmaßnahmen ergriffen werden“, erklärt Marc Fischer. „Wenn sich eine Baustelle zu nahe an den Rohrleitungen befindet, landet der Helikopter sofort und der Vertreter von Creos bittet die Arbeiter, ihre Tätigkeit unverzüglich einzustellen.“

Mit einem Gasspürgerät auf der Suche nach Lecks

Vielleicht haben Sie in Luxemburg-Stadt schon Techniker beobachtet, die mit merkwürdigen Geräten auf den Bürgersteigen auf und abgehen. Es handelt sich um Mitarbeiter von Creos, die entlang der Rohrleitungen zu Fuß nach Gaslecks suchen. Zu diesem Zweck führen sie eine ganz besondere Ausrüstung mit sich: Ein Gerät mit einer Pumpe wird auf den Boden gestellt, saugt die Luft an und analysiert in Echtzeit das Erdgasvolumen, das sich in der Luft befindet. Dieses Gasspürgerät ist mit einem Tablet verbunden, auf dem die entsprechenden Daten gespeichert werden und das mit einer Datenbank synchronisiert ist. Auf diese Weise erhält man eine genaue und geolokalisierte Übersicht über die inspizierten Zonen und die erhaltenen Ergebnisse. Je nach Art des Lecks wird entschieden, ob Notfallmaßnahmen ergriffen werden oder nicht. „Wenn nur ein oder zwei Lecks auf einer Länge von einem Kilometer entdeckt werden, müssen keine kritischen Wartungsmaßnahmen ergriffen werden“, erklärt Marc Fischer. „Sollte sich dagegen das Leck ganz in der Nähe eines Hauses befindet, muss es so schnell wie möglich repariert werden.“

Dass die Gasspürgeräte hauptsächlich in der Hauptstadt eingesetzt werden, ist also kein Zufall. Die Rohrleitungen in Luxemburg-Stadt gehören zu den ältesten des Landes. Jedes Jahr gibt Creos durchschnittlich 6 Millionen Euro für Unterhalt und Reparatur des Verteilernetzes der Stadt aus. Rund 6 Kilometer Mittel- und Niederdruckleitungen werden jedes Jahr ersetzt. „Diese Investitionen machen sich allmählich bezahlt“, so das Fazit von Marc Fischer. „Die Anzahl an Kontrollen, die wir derzeit durchführen, entspricht in etwa derjenigen in Deutschland. Dazu muss man sagen, dass die Vorschriften in Deutschland zu den strengsten in Europa gehören.“

Last modified: February 16, 2018

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